Tobias-Mayer-Museum

Tobias-Mayer-Museum

Projekt:

Tobias-Mayer-Museum
Marbach

Architekt:

Webler + Geissler Architekten, Stuttgart

Fotograf:

Oliver Rieger Photography, Stuttgart

Ziegel:

Nr. 254 | K11
528 x 108 x 37 mm

KLARHEIT TRIFFT TRADITION

Der Astronom, Mondforscher, Kartograf und Mathematiker Tobias Mayer wurde 1723 in Marbach geboren. In seinem Geburtshaus gibt es seit vielen Jahren ein kleines Museum. 2012 erwarb der Trägerverein das benachbarte Grundstück zum Zwecke einer Erweiterung. Das Leben und Schaffen Mayers sollte in einem zeitgemäßen Ensemble aus historischem Geburtshaus und modernem Museumsbau präsentiert werden.

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Der besondere Ort sowie die hohen Anforderungen des Denkmalschutzes machten den Entwurf zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Nach archäologischen Vermutungen könnte an der Stelle des Erweiterungsbaus einst ein turmartiges Gebäude gestanden haben. Daraus entstand die Grundidee des Entwurfs: eine monolithische Kubatur, archetypisch in der Formensprache, modern in der Ausführung.

Bei der Materialwahl spielte die Umgebung eine maßgebende Rolle. Entscheidend war die Frage, was in ein mittelalterliches Stadtbild passt. Das Architekturbüro experimentierte in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde mit verschiedenen Baustoffen. Pragmatischer Sichtbeton war dabei ebenso im Gespräch wie historisierender Lehm. Schließlich fiel die Wahl auf einen von Hand gefertigten dänischen Klinkerstein, dessen Anmutung die klare Oberfläche des Betons mit der Idee, traditionelle Materialien zu bevorzugen, vereint.

War der Baukörper wesentlich durch den mittelalterlichen Ort und Kontext geprägt, so konnte bei der Ausgestaltung der Details aus Mayers reichem Leben und Schaffen geschöpft werden. Mayers Farbenlehre mit seinen sechseckigen Feldern findet sich in der Fensterform im Obergeschoss wieder. Ein zweigeschossiges, sechs Meter hohes Fenster gewährt Einblicke und sorgt für spannende Aus-blicke im Treppenraum.

Mit dem Tobias-Mayer-Museum ist ein Stück selbstbewusster, moderner Architektur entstanden, das sich – nicht zuletzt dank seiner Backsteinhülle – hervorragend in sein mittelalterliches Umfeld einpasst.

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