Stiftung Spore Initiative

Stiftung Spore Initiative

Projekt:

Stiftung Spore Initiative
Berlin

Architekt:

AFF Architekten, Berlin

Fotograf:

Tjark Spille, Wildeshausen

Ziegel:

Eingefärbter Beton,
Re-Use-Ziegel + Nr. 315
250 x 120 x 40 mm + Diverse Formate

Eingefärbter Beton, <br />
Re-Use-Ziegel + Nr. 315<br />
250 x 120 x 40 mm + Diverse Formate |

Außen und innen besonders

Die 2020 als Stiftung gegründete „Spore Initiative“ setzt sich mit Kultur- und Lernprogrammen für biokulturelle Vielfalt ein. In Berlin organisiert sie für alle Altersgruppen kulturelle Programme und Lernerfahrungen zu naturbezogenen Lebensweisen. Dafür ist in Berlin-Neukölln ein neues Gebäude entstanden, das mit vielen architektonischen Besonderheiten aufwartet. Es bietet der Stiftungstätigkeit wertige, zeitgemäße Räumlichkeiten und lotet interessante Ansätze für nachhaltiges Bauen aus.

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Das Grundstück befindet sich inmitten großflächiger Friedhofsareale und dichter gründerzeitlicher Blockrandbebauung – ein Umfeld, auf das der Neubau mit seiner Höhe und der roten Klinkerfassade Bezug nimmt. Elemente wie das Friedhofsportal oder der denkmalgeschützte Lichtfeuermast des ehemaligen Flughafens Tempelhof werden direkt in das Ensemble eingebunden. Das Ergebnis ist ein „Ort des Treffens“, der sich harmonisch in seine Umgebung einfügt und dennoch ganz eigene Akzente setzt.

Im Gebäude „stapeln“ sich verschiedene Funktionen: öffentliche Nutzung im EG, Ausstellungsbereiche im 1. OG und Büroräume, Bibliothek und Appartements im 2. und 3. OG. Dies spiegelt sich in den Fassadenmaterialien wider. Die Erdgeschosszone öffnet sich mit großflächigen Glasfronten nach außen. An den Gebäudeecken und am oberen Abschluss der Glasfassaden ist sie als rötliche Sichtbetonfassade gestaltet, die durch eine Schalung aus Rauspundbrettern ihre raue, aus der Distanz fast ziegelartig anmutende Textur erhält.

Auf der nördlichen Stirnseite wird der Abschluss der denkmalgeschützten Friedhofsmauer wie eine Intarsie in die Sichtbetonfassade integriert. Ein umlaufendes Fassadenband aus Re-Use-Klinkern im Reichsformat umschließt das Ausstellungsgeschoss wie eine Banderole. Die Patina der alten Backsteine strukturiert die Fassadenflächen und erzeugt ein lebendiges Bild. Davon setzen sich die obersten beiden Geschosse mit ruhigen, flachen Neubrandziegeln ab. Dank einer sorgfältigen Abstimmung verbinden sich die geschichteten Materialien perfekt zu einem durchgängigen Fassadenkleid.

Der Einsatz von Re-Use-Materialien setzt sich im Inneren des Gebäudes mit der Verwendung einer Sammlung von Re-Use-Waschbecken und verschiedenfarbigen, zufällig gemischten Re-Use-Sitzschalen im Auditorium fort. Als weitere Besonderheit fällt die „Spore-Decke“ ins Auge. Sie geht auf das gestalterische Leitbild aus dem Wettbewerb zurück, über eine wabenartige Deckenstruktur den ganzheitlichen, vernetzten Stiftungsansatz zu vermitteln. Für die Umsetzung dieser Idee in einer Synthese, die gleichermaßen statisch-konstruktive und gestalterische Belange berücksichtigt, arbeitete das Architekturbüro AFF eng mit den Tragwerksingenieuren von Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel, zusammen.

Im Gebäude der Spore Initiative vereinen sich Innovation und Nachhaltigkeit zu einem beeindruckenden, ästhetisch ansprechenden Ensemble, das dem Wirken der Stiftung einen angemessenen Rahmen verleiht.

OPUS Jobcenter, Krefeld
Krematorium am Ostfriedhof München
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