Das vom Strukturwandel gezeichnete, historische Zentrum Oberhausens wirft die Frage auf, wie man vitale urbane Räume auch jenseits kommerzieller Nutzung ermöglichen kann.
Vor diesem Hintergrund hat das stadteigene Unternehmen OGM den Bau eines in Deutschland bislang einzigartigen Gebäudes initiiert: Es vereint so verschiedene Funktionen wie ein Jobcenter und ein darüber situiertes Dachgewächshaus, in dem Möglichkeiten urbaner Landwirtschaft praktiziert und erforscht werden.
Der Baukörper fügt sich selbstbewusst und unaufgeregt in das historische Stadtbild ein, das durch ein Ensemble öffentlicher Bauten mit markanten Backsteinfassaden geprägt wird. Seine im reinen Kopfverband verlegte Ziegelfassade gibt sich bewusst als „Kleid“ zu erkennen, statt den Eindruck einer massiven Konstruktion zu erwecken.
Die besondere Ausstrahlung des Gebäudes resultiert aus dem Spannungsverhältnis zwischen der Körperhaftigkeit des Backsteinbaus und der filigranen Leichtigkeit des Gewächshauses auf dem Dach.
Die durch die Industriearchitektur inspirierte Warehouse-Typologie ist nicht nur Stilelement, sie ermöglicht auch eine relativ einfache Nutzungsänderung, z. B. von Büro zu Wohnraum. Backstein „erdet“ hier ein kühnes, zukunftsorientiertes Konzept, das hoffentlich viele Nachahmer finden wird.
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