Jugendbildungsstätte
Projekt:
Jugendbildungsstätte
Altenberg
Architekt:
gernot schulz : architektur, Köln
Fotograf:
Stefan Schilling, Köln
Ziegel:
Nr. 259
DF 240 x 115 x 52 mm
BESINNUNG AUF DIE GESCHICHTE
Das Gelände um den Altenberger Dom ist eine geschichtsträchtige Stätte. Im Jahre 1145 wurde hier ein Zisterzienserkloster gegründet, das bis zur napoleonischen Säkularisierung im Jahre 1803 Bestand hatte. Der Bau der heute als „Altenberger Dom” bekannten gotischen Klosterkirche begann 1259 und dauerte drei Jahrhunderte, während derer sich der Gesamtkomplex zu einem der bedeutendsten Zisterzienserklöster Europas entwickelte.
Mehr lesenIm Zuge seiner langen, wechselvollen Geschichte unterlag das Gebäudeensemble um den Altenberger Dom diversen Überformungen, durch die viel von der strengen Klarheit der früheren Klosteratmosphäre verloren ging. 2012 wurde das Kölner Architekturbüro Gernot Schulz mit der Neugestaltung des unter dem Namen „Haus Altenberg“ bekannten Gebäudekomplexes beauftragt.
In enger Abstimmung mit Denkmalschützern und Bodenarchäologen kamen die Architekten zu dem Schluss, dass es einer weiteren Wandlung des Ensembles bedurfte: Die neue Bebauung sollte sich zurückbesinnen auf die puristische und archaische Anmutung eines Klosters, um der historischen Bedeutung des Ortes gerecht zu werden und die besondere Atmosphäre für kommende Generationen erlebbar zu machen. Gleichzeitig galt es, die sehr spezifische Stimmung der Institution „Haus Altenberg“ zu bewahren bzw. neu zu interpretieren.
Die Steinsichtigkeit des Doms und weiterer Bestandsgebäude war ausschlaggebend dafür, dass auch die neue Bebauung in massiver Bauart aus Stein, Holz und Glas konstruiert wurde. Die helle Klinkerfassade orientiert sich in ihrer Farbe am Bestand und schließt historische Mauerteile mit ein. So gelingt es, das gesamte Ensemble einschließlich des Altenberger Doms zu einem homogenen Ganzen zusammenzufügen.
Während die Neubauten sich einer zeitgenössischen Architektursprache bedienen, steht Backstein für die Zeitlosigkeit und Beständigkeit des Ortes – und erweist sich wieder einmal als ideal, um Alt und Neu zu verbinden.