Haus „Guten Morgen Blutbuche“
Projekt:
Haus „Guten Morgen Blutbuche“
Köln
Architekt:
Bruncken Frett Architekten, Köln
Fotograf:
Viola Epler Fotografie, Köln
Ziegel:
Nr. 253
DF 240 x 15 x 52 mm
Alter Baum als Gastgeber
Bäume haben bei Neubauten meist nachgeordnete Priorität: Zuerst kommt das Haus, gepflanzt wird später, wo noch Platz ist. Im Fall des Wohnhauses „Blutbuche“ verhielt es sich genau umgekehrt. Das Baugrundstück wird geprägt durch eine große, alte Blutbuche, die zunächst entfernt werden sollte.
Mehr lesenDann erkannte der Bauherr und Architekt aber den Wert des alten Baumes. Die Blutbuche ist nicht nur schön, sie spendet im Sommer auch Schatten und sorgt für ein angenehmes Klima in Haus und Garten. Der Baum wurde vom Störenfried zum geschätzten Familienmitglied und die Entwurfsidee des Hauses wird maßgeblich durch den Erhalt der Blutbuche geprägt. So ist das Gebäude aufgrund der Nähe zur Blutbuche nur straßenseitig unterkellert und die hintere Gebäudehälfte wurde zum Schutze des Wurzelwerks angehoben.
Grundidee des Wohnhauses ist es, durch die Platzierung der Eingangstür an der Giebelseite die Außenräume in die drei Bereiche „Ankommen“, Vorgarten und Garten zu gliedern. Zudem ist das Haus als „Klimahaus“ konzipiert: Fensteröffnungen nach Ost und West bringen viel Licht aber wenig unerwünschte Wärme ins Innere. Eloxiertes Aluminium als Dachmaterial reflektiert die Wärmeeinstrahlung. Und dann ist da natürlich noch die Blutbuche, die im Sommer Schatten spendet und zusätzlich durch Transpiration kühlt.
Das Haus ist in eine schlichte, elegante Klinkerfassade gehüllt, die sich zum Garten und Vorgarten teilweise öffnet, während die Südseite bis auf den Eingang geschlossen ist. Die Fassadenklinker wurden in der Region in einem der letzten Ringöfen Deutschlands produziert.
Der Erhalt der Blutbuche war eine gute Entscheidung und dank der behutsamen Architektur bilden der alte Baum und das neue Backsteinhaus ein wunderbares Ensemble, das eine ganz besondere Wohnqualität bietet.