Erweiterungsbau Humboldt-Gymnasium
Projekt:
Erweiterungsbau Humboldt-Gymnasium
Köln
Architekt:
Numrich Albrecht Klumpp Architekten, Berlin
Fotograf:
Stefan Schilling, Köln
Ziegel:
Nr. 107
DF 240 x 115 x 52 mm
KUNSTVOLL PERFORIERT
Das „alte“ Humboldt-Gymnasium in Köln trägt die architektonische Handschrift der 50er bis 60er Jahre und zeichnet sich durch eine schöne, denkmalgeschützte Ziegelloch-Fassade aus. Steigende Schülerzahlen und neue Anforderungen machten einen Erweiterungsbau notwendig. Den hierfür ausgelobten Architekturwettbewerb gewann das Berliner Büro Numrich Albrecht Klumpp Architekten. Neben Unterrichtsräumen, einer Lehrküche mit Speiseraum und der Schulbibliothek beherbergt der Erweiterungsbau auch einen Kammermusiksaal.
Mehr lesenDas polygonale Gebäude formuliert städtebaulich die Ecke Am Trutzenberg/Kartäuserwall und bildet zusammen mit dem vorhandenen Schulbaukörper eine Blockkante. Durch das neue Ensemble entsteht ein gefasster, attraktiver Schulvorhof, der einen würdigen Rahmen für den Eingang zum Kammermusiksaal bietet.
In Anlehnung an die Materialität des Bestands erhielt der Neubau eine Fassade aus gedämpften Kohlebrand-Klinkern im Dünnformat mit Wasserstrich und gewellter Kantenausbildung.
Unterschiedliche Mauerwerksverbände strukturieren die Fassade entsprechend den dahinterliegenden Funktionen. Die glatten Fassadenbereiche sind im „wilden Verband“ gemauert, die Fenster wurden durch Bänder im „Stromlinienverband“ mit Formklinker verbunden. Der dadurch entstehende Eindruck einer Bandfassade setzt einen eigenständigen Akzent zur vorhandenen Lochfassade des Altbaus.
Die Gebäudeecken wurden unter Fortsetzung des jeweiligen Verbandes mit Formklinker hergestellt. Die Fassade des Kammermusiksaales ist im doppelt gesetzten und geöffneten „Stromlinienverband“ gemauert. Durch die „Filtermauerwerksfassade“ mit dahinterliegender transluzenter Verglasung fällt gedämpftes, gleichmäßiges Licht in den Saal. In den Abendstunden und bei künstlicher Beleuchtung im Inneren zeigt sich der Kammermusiksaal dezent im Stadtraum nach außen.
Bei dieser Schulerweiterung wurde das große Gestaltungspotenzial von Backstein konsequent genutzt. Das Ergebnis ist ein eindrucksvolles Statement für Bildung und Kunst.