02.07.2018| Klassische Moderne im Backsteinkleid: Haus M in Köln

Das Haus M setzt im exklusiven Kölner Stadtviertel Marienburg einen gelungenen zeitgenössischen Akzent mit klaren historischen Reminiszenzen.

Der damalige Vorort Marienburg entstand zwischen ca. 1895 und 1925 nach dem Vorbild einer englischen Villenkolonie als Wohnviertel für Fabrikanten, Banker und Industrielle. Roter Backstein war ein prägendes Material der damaligen Zeit und wurde auch in Marienburg oft eingesetzt.

Auf diesen Kontext nimmt das Haus M konsequent Bezug. Der sehr strenge Entwurf basiert auf der Architektur der klassischen Moderne und zitiert bei der Gliederung der Fassade die Vorbilder Frank Lloyd Wright und David Chipperfield. Proportionierung und Dimensionierung des Hauses orientieren sich an den unmittelbaren Nachbargebäuden – einer imposanten evangelischen Kirche und zwei Mehrfamilienhäusern.

Die Gestaltung der Fassade sollte den Lichtverhältnissen der Kölner Bucht mit oft diffusem Tageslicht Rechnung tragen und einen Bezug zur Historie des Viertels herstellen. Daher fiel die Wahl auf einen farbintensiven rotorangen „Landziegel“, der als Vormauerziegel verarbeitet wurde.

Die vor- und zurückspringenden Backsteinlagen sowie die an das berühmte Frederick C. Robie House erinnernden Bänder aus sandsteinfarbenem Betonwerkstein sorgen für eine starke horizontale Gliederung, die einen Kontrast zu den großen vertikalen Glasflächen setzt.

Zugleich lockert der farblich changierende Backstein die Fassade auf und verleiht dem Gebäude bei aller strengen Klarheit eine lebendige, geerdete Anmutung.

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