03.11.2014| Harmonie durch Backstein in Heiligenhaus

Die Alte Kirche gehört zu den Wahrzeichen der Stadt Heiligenhaus im Niederbergischen Land. Zusammen mit der benachbarten Schule und der Luthereiche bildet sie einen architektonischen Höhepunkt der Stadt.

Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde 2010 die Aufgabe formuliert, ein neues Gemeindehaus zu planen und den Bereich um die Alte Kirche städtebaulich neu zu ordnen. Der Sieger des Wettbewerbs, das Kölner Büro Kastner Pichler Architekten, platzierte das neue Gemeindehaus im Süden der Kirche, die Längsseiten von den Giebeln des historischen Gebäudes zurückversetzt. Der Neubau nimmt den Gebäudetypus der Alten Kirche auf und ergänzt ihn um moderne großzügige, gläserne Offenheit im Erdgeschoss.

Die transparenten Fassaden zeigen das lebendige Gemeindeleben und laden ein, daran teilzunehmen. Der multifunktionale Saal im Erdgeschoss steht zusammen mit den neu gestalteten Außenräumen für Gemeindezwecke zur Verfügung. Zu besonderen Anlässen lassen sich die Fassaden mittels großflächiger Schiebeelemente öffnen. Im Obergeschoss befindet sich die Verwaltung. Eine Ausbaureserve und Platz für Haustechnik bietet das momentan noch unausgebaute Satteldach.

Die Zusammengehörigkeit von Kirche und Gemeindezentrum zeigt sich nicht nur in der äußeren Gebäudeform. Auch bei der Materialwahl orientiert sich der Entwurf an den umliegenden historischen Bauten, die er modern mit reduktiven Mitteln interpretiert. Die Fassade aus hellgrauem Backstein nimmt die Materialität und Farbigkeit der Alten Kirche auf und stellt so eine weitere Verbindung zwischen Alt und Neu her. Der Kolumba-Stein wurde hier für die Verwendung auf dem Wärmedämmverbundsystem als Platte in der sichtbaren Größe 528 x 80 mm eingesetzt – ein gutes Beispiel dafür, dass mit der richtigen Lösung sich auch für das WDVS viele Gestaltungsmöglichkeiten mit Backstein bieten.