Fast 140 Jahre schrieb die von Franz Clouth gegründete Rheinische Gummiwarenfabrik Kölner Industriegeschichte, bevor die Produktion 2005 stillgelegt wurde.
Nun entsteht auf dem ehemaligen Industriegelände unter Regie der Entwicklungsgesellschaft „moderne stadt” das neue, lebendige Clouth-Quartier. Ein wichtiger Puzzlestein ist dabei das Neubauprojekt Clouth 3 mit 28 Eigentumswohnungen.
Die moderne stadt wünschte sich für Clouth 3 „etwas Außergewöhnliches, ein kleines Architektur-Spektakel“. Diesem Anspruch wird der Neubau vollauf gerecht. Die skulpturalen Baukörper aus anthrazitfarbenem, fast schwarzem Klinker in Kombination mit leuchtend roten Balkonen stechen aus den sonst eher hell gestalteten Fassaden der umliegenden Bebauung heraus.
„Beim Klinker wollten wir etwas ganz Besonderes, am liebsten in Anthrazit oder Schwarz … nicht zu glatt oder langweilig“, erinnert sich Architekt Johannes Kister. Um den gewünschten lebendigen Effekt zu erreichen, wurden die nach einigen Bemusterungsrunden favorisierten Riemchen durch einen eigens für Clouth 3 entwickelten Stein in einem helleren Grau ergänzt.
Diese Farbe entstand durch einen besonderen Brennvorgang: das Dämpfen. Dabei wird unter Sauerstoffentzug in einem zweiten Brand creme- oder hellgelbes Grundmaterial erhitzt. Durch die im Ofen stattfindende chemische Reaktion entsteht ein sehr attraktives, kühles Grau.
Als weitere Besonderheit wurde die Fußsortierung mit unter die Ziegel gemischt, die sich durch charakteristische produktionsbedingte Spuren und Abdrücke auszeichnet. Der Mix aus zwei unterschiedlichen Farben und den jeweiligen Vorder- und Rückseiten der Steine gibt den Ziegelfassaden eine reizvolle changierende „Ruppigkeit“. Perfekt zur Klinkerfarbe passende, berauchte Dehnfugen verleihen der ausdrucksstarken Gebäudehülle den letzten Schliff.
Anspruchsvolle Architektur in Verbindung mit einer außergewöhnlichen Backsteinfassade macht Clouth 3 zu etwas ganz Besonderem – einem „kleinen, schwarzen Rohdiamanten”.
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