Das Berufskolleg wurde im neuen Entwicklungsgebiet der Stadt Geldern in einem landschaftlich reizvollen Umfeld westlich der Bahnlinie Kleve-Düsseldorf am Nierspark errichtet. Der städtebauliche Entwurf orientiert sich am Gedanken der „Polis“ als Mitte einer vielschichtigen Ausbildungsstätte, die sich der Öffentlichkeit, dem Nierspark und seiner zentralen Allee zuwendet. Alle Elemente des Schulkörpers gruppieren sich um einen zentralen Hofraum: die Fachbereiche im Nord- und Südflügel, die Mensa und das Pädagogische Zentrum.
Erklärtes Ziel der Planer war es, eine Architektur mit prägender Gestalt und ohne modische Vergänglichkeit zu entwickeln. Dabei spielen die Fassadenflächen aus kohlegebrannten Ziegelsteinen eine wichtige Rolle. Backstein als gemeinsames Fassadenmaterial verbindet die Gebäude und gibt dem Ensemble einen qualitätvollen und dauerhaften Charakter, der lokal verwurzelt und zeitgemäß zugleich ist. Teilweise sind die Ziegel als Relief gemauert, um besondere Bereiche hervorzuheben. Ziegel in Verbindung mit Stürzen und Trägern aus Stahlbeton kommen auch im Innenraum zum Einsatz.
Die gesamte Anlage ist nach einem hohen ökologischen Standard konzipiert. Dazu gehört u. a. eine nachhaltige Materialwahl. Der Anteil der gemauerten Fassadenflächen ist bewusst hoch, wodurch das Gebäude solide und körperhaft umschlossen wirkt. Dieses klare Erscheinungsbild ist nicht nur ästhetisch motiviert, sondern auch durch die vielfältigen Vorteile einer Ziegelfassade gegenüber einer großflächigen Glasfassade: deutlich geringere Kosten, höhere Speicherkapazität, weitaus höherer Dämmwert und lange Haltbarkeit.
So trägt Backstein beim Berufskolleg Geldern auf ästhetischer, ökologischer und ökonomischer Ebene zu einem gelungenen Projekt bei.
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