12.12.2013| Backstein-Skulptur in Berlin: das Archäologische Zentrum

Der Neubau des Archäologischen Zentrums Berlin präsentiert sich puristisch modern und erinnert gleichzeitig mit seiner monumentalen Erscheinung an die skulpturale Kraft archaischer Bauwerke.

Diese von den Stuttgarter Architekten harris + kurrle bewusst angestrebte Wirkung stellt einen klaren Bezug zum Arbeitsgebiet des Zentrums her. Hier sind in unmittelbarer Nähe zur Museumsinsel unter einem Dach die Verwaltungen der fünf archäologischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin gebündelt. Auf einer Fläche von fast 7.000 m2 bietet der Neubau mit modern ausgestatteten Büros, Depots, Laboren, Werkstätten und Fachbibliotheken Raum zum wissenschaftlichen Arbeiten, zum Erfahrungsaustausch und zur ausstellungsnahen Lagerung historischer Objekte.

Das Gebäude selbst besteht aus zwei verschränkten Baukörpern, die die historisch gegebene Blockrandbebauung zeitgemäß interpretieren. Seine besondere Wirkung bezieht der Bau aus dem Zusammenspiel seiner monolithischen Form mit der zurückhaltenden Fassadengestaltung, die sich durch natürliche Farbgebung, den sparsamen Einsatz von Glas und eine dem Bau perfekt entsprechende Verkleidung auszeichnet. Und was könnte ein der Archäologie gewidmetes Gebäude besser kleiden als Backstein, eines der ältesten Baumaterialien der Welt? Die großen, geschlossenen Flächen sind mit einem in verschiedenen Grau- und Sandtönen changierenden Klinker verkleidet, der in seiner Gesamtheit lebendig und erdig anmutet.

Am Beispiel des Archäologischen Zentrums Berlin zeigt sich wieder einmal, dass das zeitlose Material Backstein Archaisches und Modernes zugleich ausdrücken kann.